Ein emotionales Wochenende liegt hinter den Hockey-Damen der BTS Bayreuth – und es war ein sportlich erfolgreiches dazu: Vor heimischer Kulisse und im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der BTS-Hockeyabteilung holte das Team von Trainer David Lörken gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Hanauer THC ein starkes 1:1-Unentschieden und setzte am Sonntag mit einem 4:3-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Wiesbadener THC ein weiteres Ausrufezeichen im Abstiegskampf.
Samstag: Punktgewinn gegen den Favoriten
Zum Auftakt des Doppelspieltags empfing die BTS den Topfavoriten aus Hanau – bislang ohne Niederlage und mit der Chance, vorzeitig den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt zu machen. Doch Bayreuth hielt dagegen – und wie.
In einem von Beginn an intensiven und schnellen Spiel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Chancen gab es auf beiden Seiten, doch zunächst blieb es torlos. Im zweiten Viertel nutzte Hanau eine sehenswerte Kombination zur 1:0-Führung, doch Bayreuth ließ sich nicht beeindrucken und zeigte sich weiterhin mutig und präsent.
Nach der Pause übernahm die BTS mehr und mehr das Kommando, spielte sich durch Strafecken und schnelle Kombinationen mehrere Möglichkeiten heraus. Hanau wirkte zunehmend unter Druck und kassierte erste grüne und gelbe Karten.
Im letzten Viertel war es schließlich Jule Frink, die nach starker Vorarbeit von Smila Hasenbein den verdienten Ausgleich zum 1:1 erzielte. Hanau, erneut durch Karten dezimiert, musste in Unterzahl reagieren – konnte aber kein weiteres Tor mehr nachlegen. Bayreuth blieb bis zum Schluss gefährlich, sicherte sich aber letztlich einen verdienten Punkt.
Sonntag: Emotionaler 4:3-Sieg gegen Wiesbaden
Am Sonntag folgte das vielleicht noch wichtigere Spiel: Der Tabellennachbar aus Wiesbaden war mit nur einem Punkt Rückstand angereist, und im dicht gedrängten Tabellenmittelfeld zählte jeder Punkt.
Die BTS startete nervös, fand aber früh ins Spiel: Sarah Schuster brachte Bayreuth mit 1:0 in Führung, ehe Wiesbaden im direkten Gegenzug ausglich. Hannah Kraus sorgte im zweiten Viertel für das 2:1, doch auch in Überzahl verpasste es Bayreuth, den Vorsprung weiter auszubauen.
Im dritten Viertel traf erneut Kraus zum 3:1, doch trotz Gelber Karte gegen Wiesbaden verkürzten die Gäste überraschend auf 3:2. Die Partie wurde ruppiger, das Spiel hitziger.
Wiesbaden glich zu Beginn des Schlussviertels sogar zum 3:3 aus – doch Bayreuth reagierte mit kühlem Kopf: In der 58. Minute verwandelte Viola von der Mühlen eine Strafecke sehenswert zum 4:3. In den Schlussminuten spielte die BTS die Führung clever nach Hause und ließ nichts mehr anbrennen.
Trainer Lörken zufrieden – Ziel: Klassenerhalt sichern, dann vielleicht mehr
„Am Samstag haben wir gezeigt, was in uns steckt – das war ein richtig starkes Spiel gegen Hanau. Auch ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen“, so Trainer David Lörken. „Gegen Wiesbaden haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, aber am Ende verdient gewonnen. Mit vier Punkten sind wir sehr zufrieden.“
Dank des erfolgreichen Wochenendes hat Bayreuth nun 17 Punkte auf dem Konto und einen kleinen Puffer zu den Verfolgern (jeweils 13 Punkte). Ein weiterer Sieg aus den verbleibenden drei Spielen dürfte zum sicheren Klassenerhalt reichen – doch Lörken denkt schon weiter: „Wenn wir so weitermachen, ist auch Platz zwei noch drin.“